Mittwoch, 26. Dezember 2012

hollow

tagsüber ist alles okay. tagsüber ist man mit seinen freunden unterwegs oder ist durch andere dinge abgelenkt. den ganzen tag über verdrängt man viele gefühle ganz automatisch.

aber oft, wenn es spät wird, wenn es wieder abend wird, kommen alle diese gefühle wieder in uns hoch. manchmal denkt man, dass es genau heute, genau an diesem abend anders wird. man fühlt sich gut, alles scheint in ordnung zu sein. aber nur ein satz, ein lied, ein tweet, ein kommentar, ein bild - nur eine kleinigkeit kann alles umwerfen. die "mauern", die man den ganzen tag um sich aufgebaut hat, fallen zusammen. und plötzlich ist die ganze freude weg. viele gedanken überkommen einen und verdrängen als erstes alles positive. gute erinnerungen verschwinden und es tauchen die negativen auf. wir erinnern uns ganz klar an das, was wir den tag über noch so erfolgreich verdrängt haben.

immer nachts, dann, wenn wir in unseren betten liegen und einfach viel zu viel zeit zum nachdenken haben, tun wir dies auch. wir denken nach. wir denken über jede kleinigkeit nach. wir denken über gespräche nach und legen jedes wort der anderen person auf die goldwaage. "vielleicht hat er das so gemeint?" - "vielleicht hat er das ganz anders gemeint?" - aus solchen gedanken werden verzweifelte versuche eine lösung für ein problem zu finden, das es eigentlich gar nicht gibt.


i'm lying here tonight and i can't stand the pain and i can't make it go away 
no, i can't stand the pain


oftmals ist es auch so, dass man abends oder nachts einfach nur jemanden vermisst. eine person, die einem sehr wichtig ist. den besten freund / die beste freundin. die person, mit der man zusammen ist oder eine person, die wir nur zu gerne bei uns hätten.

meistens sind es genau die person, wegen denen uns nachts die gedanken so verletzlich machen. die personen, die wir unbedingt bei uns haben wollen. wir wissen, dass sie vielleicht niemals zu uns gehören werden, wir mit ihnen nie das erleben können, was wir uns schon so lange im kopf ausgemalt haben. man überlegt, wie man auf andere gedanken kommen kann. man redet sich dinge ein, die gar nicht stimmen. "ich liebe ihn gar nicht", "ich brauche ihn nicht" - und dann kommen wieder diese anderen gedanken. die, die einem genau sagen, dass man diese person liebt und braucht. und dieser ständige nächtliche konflikt raubt uns immer wieder den schlaf.





ich persönlich gehöre zu den leuten, die sich, wenn sie traurig sind, nicht mit lauter musik wie ac/dc ablenken können. ich höre liebeslieder. total kitschig, aber egal. - lieder von secondhand serenade passen meistens ganz gut zu meiner laune. - mir geht es schlecht, ich höre meine musik, mir geht es noch schlechter. aber irgendwann hört es auf. irgendwann geht einfach nichts mehr, keine klaren gedanken, nichts. und dann geht es mir besser. wenn ich nicht mehr klar denken kann, kann ich auch nicht zu viel nachdenken. ganz einfach.

es würde mir auch nichts bringen mit jemanden darüber zu reden. jemandem zu erzählen, was meine probleme sind und worüber ich mir nachts den kopf zerbreche. alles was ich denke und was ich als "antwort" hören will, finde ich in den liedern, die ich höre. mehr brauche ich nachts nicht.

spätestens wenn wir einschlafen brauchen wir uns ja keine gedanken mehr zu machen. am nächsten morgen wachen wir auf, ohne nochmal großartig über die letzte nacht nachzudenken und gehen unserem gewohnten tagesablauf nach. wir machen, was wir sonst auch tun und bauen unsere mauern ganz unbewusst wieder auf. tagsüber sind wir unangreifbar. wir zeigen niemandem unsere schwächen. 
und erst dann, wenn wieder nacht ist, sehen selbst wir, wer wir wirklich sind. wie wir uns den ganzen tag lang selbst belogen haben. und dann geht alles wieder von vorne los.




nachts kann man sich entweder unendlich frei, oder unendlich allein fühlen. es liegt oftmals an uns, wieviel wir ertragen können, wie hoch und fest wir unsere mauern bauen und ob sie auch nachts noch fest genug stehen bleiben können.



Samstag, 22. Dezember 2012

love yourself

viel zu oft hört man schöne mädchen sagen, dass sie sich hässlich finden. dünne mädchen finden sich zu dick. sie fühlen sich nicht geliebt oder angenommen. wie soll man sich zwischen all den dünnen mädchen, die sich dick fühlen, selbst noch fühlen? sich selbst soweit herunter hungern, bis man genauso dünn ist?
kann man sich denn nur noch selbst schön finden, wenn man dünn ist?

"jeder ist auf seine art schön" - "du bist nicht zu dick" - aufmunterungsversuche von freunden sind immer nett gemeint, kommen aber oft nicht richtig an. 




wir müssen lernen uns so zu lieben wie wir sind. oft fühlen wir uns einsam und wünschen uns einen freund. wir denken "so wie ich aussehe, finde ich niemals jemanden" - aber auch andere menschen haben einen partner gefunden. leute, die wir nicht mögen und bei denen wir denken "boah, sogar die hat einen abbekommen!" - jeder von uns kann jemanden finden, den er liebt und von dem er geliebt wird. wir alle können jemanden finden, der uns zeigt, wie schön wir sind. wie viel wir ihm bedeuten. 

"ich möchte auch so dünn sein." 
- aber müssen wir überhaupt dünn sein, um glücklicher zu sein? 
nein, müssen wir nicht. auch leute die keine halb verhungerten drogen models sind können glücklich sein. dünn sein allein macht uns auch nicht glücklicher. "glück" bedeutet familie zu haben, freunde.
wir wollen dünn sein, weil wir denken, dass wir erst dann von der gesellschaft angenommen werden.

man denkt "nur so finde ich einen freund" - aber so ist es nicht. sprüche wie "echte männer spielen nicht mit knochen" gibt es nicht einfach so. okay, vielleicht stehen ein paar jungs auf extrem dünne mädchen, aber es gibt auch andere. und was am wichtigsten ist: charakter. es bringt einem nichts, wenn man dünn und schön, aber gleichzeitig dumm, arrogant und / oder verlogen ist.






sätze wie "nur wenn ich nicht dünn bin, wird er mich nicht lieben!" sind unnötig - wenn er dich so wie du bist, nicht lieben kann, dann hat er dich überhaupt nicht verdient. wenn er dich ungeschminkt und in joggers nicht lieben kann, hat er dich im brautkleid nicht verdient.
wozu braucht man einen partner, der einen nur wegen dem äußeren liebt? sowas kann man doch überhaupt nicht liebe nennen - sowas nennt man "oberflächlich".

"ich sehe nicht so aus wie x oder y, so mag mich doch niemand."
- jeder von uns sieht anders aus. aber egal ob man groß, klein, dünn oder dick ist. jeder von uns wird geliebt. irgendwo ist jemand, der nur auf uns wartet. für irgendjemanden sind wir der grund für ein lächeln.

es ist egal, was andere sagen. es ist egal, ob sie dich hässlich finden oder nicht. man muss lernen über solche dinge zu stehen. das leben ist nicht einfach und es ist nunmal so, dass einen nicht jeder mensch leiden kann. schließlich mögen wir ja auch nicht jeden.

wenn wir lernen uns so zu akzeptieren wie wir sind, können wir anfangen richtig zu leben. wenn man mit sich selbst zufriedener ist, kann man schneller glücklich werden. jeder ist wunderschön, so wie er ist. nur hat das noch nicht jeder erkannt.

man lebt nur einmal und "wirklich leben" ist das, was wir daraus machen. wir leben nur einmal und wir sollten so leben, wie wir es für richtig halten. wir leben nicht für andere, sondern nur für uns selbst.




love yourself x




Freitag, 21. Dezember 2012

unzerbrechlich

ich fange gerade zum dritten oder vierten mal an, diesen text zu schreiben. 
kennt ihr das: in eurem kopf wisst ihr ganz genau, was ihr sagen wollt, aber die richtigen worte dafür findet ihr nicht? schrecklich, nicht wahr?

ich suche nach einer passenden überleitung. aber vielleicht gibt es einfach keine passende. vielleicht denkt man oft zu lange über etwas nach, um die lösung zu finden. dabei ist die lösung manchmal so naheliegend und trotzdem übersehen wir sie.

schade, ich dachte selbst mit dem letzten satz könnte man eine passende überleitung schaffen, aber egal. es geht auch ohne:

es gibt viele faszinierende menschen. menschen mit behinderungen, die trotzdem nicht aufgeben sind faszinierend. sportler, die unglaubliche leistungen bringen sind faszinierend. die erfinder von schokolade sind ebenfalls faszinierende menschen. - ich liebe schokolade.

und ich liebe casper. (ha! überleitung!)

es gibt so viele faszinierende menschen, aber casper ist noch etwas mehr. er ist etwas besonderes. er hat das, was man wohl das "gewisse etwas" nennt.

man könnte so viel über casper sagen, aber ich kann es kaum in worte fassen, was seine musik, seine texte in mir auslösen. ich höre seine musik seit mittlerweile 4 jahren und nein, ich war damals mit 12 kein groupie von ihm. das einzige lied, was ich damals und auch als erstes kannte war "hin zur sonne" - es war das lied von meinem besten freund und mir. und das hat sich bis heute gehalten. heute habe ich leider keinen kontakt mehr zu ihm und weil "hin zur sonne" mich immer an ihn erinnert, höre ich es viel zu selten.

komisch, was lieder alles bewirken können. manche erinnern uns an schöne tage. andere an den letzten sommer. an bestimmte momente. manchmal auch an weniger schöne sachen.

mit fast jedem lieder von casper kann ich etwas verbinden. seine musik spricht mir aus der seele und dabei bin ich warscheinlich nicht die einzige. viele tausend menschen denken das selbe. 
"generation casper."
seine texte haben etwas von "steh auf, geh weiter, du schaffst das, gibt nicht auf" - da ist immer mut in diesen liedern. eigentlich alles nur worte. aber es sind worte, die so viel bewirken können.

"unzerbrechlich" - ich glaube ich kann sagen, dass dieses lied mir das leben gerettet hat. viele würden sagen "oh, wie kannst du sowas öffentlich ins internet schreiben", aber das ist egal. ich mach's einfach. damals ging es mir wahnsinnig schlecht - die gründe sind nicht so wichtig - jedenfalls hatte ich keinen bock mehr auf nichts. schule war mies, familie war mies. jeden tag zuhause im zimmer verkriechen. vor-sich-hin-leben. irgendwann kamen gedanken wie "was bringt das überhaupt noch? wozu die ganze mühe?" - immer dieses gefühl, von niemandem verstanden zu werden.

"Sieh die vergessenen Kids, eine betrogene Jugend, Interesse für nichts. 
Wieder 6 in Physik. (Scheiß drauf!) 
Lässiger Blick, Messer gezückt, Legende der Clique, Rebelle für nichts."

aber wenn wieder niemand da war und man auf sich allein gestellt war, dann war da doch irgendwie jemand, der helfen konnte. die musik. in meinem fall caspers musik.

"unzerbrechlich" lief bei mir auf dauerschleife. desto öfter ich mir die zeilen angehört habe, desto öfter ich darüber nachgedacht habe, desto besser ging es mir. ich dachte, aufgeben wäre doch einfach zu leicht. so machst du es ihnen viel zu leicht. so schnell gibst du nicht auf.

"Liebes Tagebuch, heute kann keiner mir was. (Nein!) 
Ich gebe nicht auf, bin was ich bin, nie wieder beuge ich mich."

auch wenn es sich komisch anhört, aber: casper war immer da, wenn es kein anderen war. er konnte einem helfen, ohne, dass er überhaupt in der nähe war.

ich wollte ihm schon immer einmal dafür danken. ihm sagen, was mir seine musik bedeutet, aber als ich die gelegenheit dazu hatte, war ich einfach viel zu aufgeregt dafür.
aber sollte ich ihn jemals noch einmal sehen, werde ich ihm dafür danken. für seine musik. seine texte. einfach alles. 

"Ich bin unzerbrechlich, unverletzlich, - mach mich unvergesslich. 
Bin unermesslich stark und der Vorhang fällt"

ich möchte mit diesem text auch sagen, dass es immer jemanden gibt, der da ist. man ist nie allein, auch wenn es manchmal so aussieht. man darf niemals aufgeben. denn es kann nicht ewig regnen.





















casper ist für mich ein held. mein held. jemand, der gutes tut, ohne es überhaupt zu wissen. 


lieber ben, 
du bist perfekt, so wie du bist. von außen und innen. 

ich - und bestimmt auch alle anderen fans - freuen uns auf das neue album,
eine neue tour, ein nächstes mal "casper endlich wieder live".


ich danke dir. für alles.



awful christmas

"wir wünschen allen frohe und besinnliche weihnachten."

diesen spruch kennen wir warscheinlich alle. aber wer ist denn an weihnachten überhaupt noch besinnlich? alles was man sieht, sind gestresste leute, wie sie durch die straßen hetzen, um noch geschenke für die familie zu kaufen. es ist weihnachten, alle sollten glücklich sein. aber stattdessen blickt man immer wieder in genervt gesichter. die menschen werden hektisch und unfreundlich.

"wir brauchen noch einen weihnachtsbaum!" - "was soll ich nur oma kaufen?" - "was essen wir an heiligabend?" - "hauptsache es ist nicht so teuer!"
- überall hört man das selbe.

auch das wetter draußen ist nicht sehr weihnachtlich. gelegentlich mal ein bisschen schnee, der aber nicht länger als 5 minuten liegen bleibt. der graue matsch lässt alles düster wirken und dadurch freut man sich auch nicht mehr auf weihnachten.

"das fest der liebe" ist weihnachten ja eh schon lange nicht mehr. wir alle freuen uns auf geschenke. auf feierei mit oma, opa und dem ganzen rest der familie haben die wenigsten noch lust.
am liebsten geschenken einsacken und dann gleich wieder gehen. abends lieber auf eine party, oder auch allein zuhause sein, als mit der familie zusammen zu sitzen.

aber wir sitzen viel zu wenig mit unseren liebsten zusammen. unserer familie.
mittlerweile gehört der computer schon zur familie und es ist wichtiger, auf twitter sein leben zu teilen, als sich mit realen leuten zu beschäftigen.

wenigstens an weihnachten sollten wir einmal daran denken, wie schön es ist, dass man eine familie hat. dass man weihnachten mit leuten feiern kann, die man liebt.
weihnachten feiert man mit der familie. ohne handy und computer.


ich hoffe ihr habt alle schöne weihnachten, feiert schön und genießt eure freien tage. :)








Donnerstag, 20. Dezember 2012

apokalypse

heute ist der 20.12.2012 und wir wissen alle was das bedeutet.
ja, in 4 tagen ist weihnachten, aber das meine ich nicht.
- denn das große thema der letzten tage und wochen war nur eins: der weltuntergang am 21.12.2012

irgendjemand hat irgendwas voher gesagt und irgendjemand meint daraus eine riesen panik zu machen und alle glauben das. ja, weltuntergang, wir werden alle sterben.

aber mal ehrlich: wer glaubt bitte daran?
heute ist noch alles gut, alles normal und morgen geht ganz plötzlich die welt unter?
also ich glaube nicht dran. aber wenn morgen doch die welt untergeht, dann dürft ihr gerne sagen "hey, du hattest unrecht!"

ich geh' später noch raus und vergrabe einen flipflop. wenn die erde zerbricht und die ganzen stücke dann irgendwo im weltraum herum schwirren, findet in 200.000 jahren vielleicht jemand genau dieses stück erde und findet darin den flipflop. vielleicht kann e.t. ja was damit anfangen. oder wall-e.

auf was ich eigentlich hinaus wollte: wenn die welt untergeht, dann kann ich zufrieden sagen "ich war hier!" oder wie cro sagen würde "wir waren hier!" - denn die letzten jahre waren vielleicht nicht immer leicht. man hat angefangen jungs toll zu finden, man hat schmerzen kennengelernt, die man vorher nicht kannte. tiefpunkte und verzweiflung.

aber es war nicht alles schlecht: caspers texte haben uns immer wieder in so mancher situation geholfen. cro hat immer wieder die sommerlaune zurückgebracht und tim bendzko erinnert immer wieder daran, dass man menschen hassen kann, auch wenn man sie nicht kennt.

2012 war ein jahr mit unfassbar vielen tollen menschen, super konzerten, unvergesslichen momenten. 2012 war ein gutes jahr. wenn wir sterben wissen wir, dass 2012 ein gutes jahr war. und wenn wir nicht sterben, wird 2013 mindestens genauso super.