Dienstag, 5. Februar 2013

pointless

manchmal fragt man sich, ob das alles überhaupt noch einen sinn hat. oder was überhaupt noch sinn macht. wäre es sinnvoll, weiterzumachen? oder wäre es sinnvoller, einfach aufzugeben? einerseits denkt man "aufgeben? das wäre doch viel zu einfach!" - andererseits denkt man "aufgeben? das wäre wohl das beste gerade." 

zum glück ist man tagsüber immer von allem und jedem abgelenkt und kann über sowas nicht so lange nachdenken, wie nachts. wenn ich an die nacht denke, habe ich eigentlich immer das gefühl von freiheit. nachts mit freunden weggehen, feiern, das leben spüren. aber nachts liege ich öfter zuhause, als ich draußen bin. und jeder kennt das, wenn man nachts alleine in seinem bett liegt. es ist wie ein virus, der sich aufeinmal ausbreitet und sich wie ein roter faden durch alle gedanken zieht. es fängt mit einem harmlosen gedanken an, der sich am ende zu einer unaufhaltsamen krankheit ausbreitet. von einem "was mache ich am wochenende?" über "es unternimmt eh niemand etwas mit mir" zu "ich bin eh lieber allein" - all diese gedanken, die einen von innen zerreißen. all diese gedanken, hinter dem täglichen starken lächeln. all diese gedanken, die jeden tag die selbe frage aufwerfen.


"macht das alles noch einen sinn?"

es wäre ebenso sinnlos, jemandem zu erklären, wieso man so denkt. eigentlich kann man es kaum in worte fassen, da es ein gefühl ist, was einen einfach so überkommt. ohne grund. es ist einfach da und man weiß sich selber nicht zu helfen. was soll man machen? gefühle abschalten. nicht mehr nachdenken. einfach "vor-sich-hin-leben" wäre ein weg. aber was soll das für einen sinn machen? leben, ohne glücklich zu sein. leben, ohne einen sinn darin zu sehen. existieren, um dabei zu denken, dass man es doch eigentlich gar nicht verdient hat, zu leben?

so viele menschen kämpfen jeden tag um ihr leben, sind krank, können sich nicht helfen. sie alle wären gerne so gesund wie wir es sind. während sich familien wünschen, dass ihre angehörigen wieder gesund werden, sind wir es. wir sind kerngesund. eigentlich haben wir alles, doch irgendwas fehlt uns doch. irgendwas, was uns daran hindert, einfach zu leben. irgendwas hält uns auf und was es auch ist, es lässt immer wieder diesen schwachen gedanken aufkommen. dieser gedanke, was wohl nach alledem passiert. ob es noch schlimmer werden wird? wie lange wir das wohl noch aushalten können? wie lange wir uns noch einreden können, dass es doch alles einen sinn haben wird.

"sterben ist friedlich, leicht - leben ist schwerer."

"mir geht es gut", "es ist alles okay" - eigentlich belügen wir uns selbst. doch irgendwo ist es immer wieder ein antrieb. "alles okay" und einmal tief durchatmen. es bewirkt immer wieder für kurze zeit, dass wirklich alles okay ist. "ich schaffe das", "ich kann das" - alles ein ansporn, um doch wieder weiterzumachen. "gib nicht auf" - immer wieder ein versuch, sich selbst einzureden zu überreden, noch nicht aufzugeben. denn es kann nicht alles sinnlos gewesen sein. all die kämpfe, die wir schon geführt haben. die niederlagen, aus denen wir gelernt haben. die siege, die uns aufgebaut haben.

es ist nicht umsonst. es ist nicht sinnlos. es lohnt sich immer, weiterzumachen. kämpfen, für andere. für sich. für ein glückliches leben. denn man muss immer einmal mehr aufstehen, als man hinfällt.

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