Sonntag, 14. April 2013

self-esteem

poah, ich habe solange nichts mehr gebloggt, weil mir wirklich zu keinem thema wirklich etwas eingefallen ist. aber letztens ist mir dann doch etwas eingefallen und ich hoffe, es 'spricht' euch an.


ich finde es traurig genug, dass es so viele menschen gibt, die mit sich und ihrem körper überhaupt nicht zufrieden sind. das ist kein "heute fühle ich mich hässlich, aber morgen geht's wieder" - das ist echter selbsthass. eine abneigung gegenüber sich selbst. es ist eine qual für jeden einzelnen, jeden tag, immer wieder. 


deswegen verstehe ich es überhaupt nicht, dass es immer wieder so idioten gibt, die auf twitter, facebook oder whatever sachen schreiben, wie schlecht es ihnen doch geht. ihr* schreibt sachen wie "ich hasse mein leben", obwohl ihr ein gutes leben habt. ihr habt eltern, eine familie, ihr seid nicht allein. ihr habt immer genug zu essen und bekommt alles was ihr braucht. aber dann habt ihr einmal streit mit eurer mutter, bekommt mal keine 20 euro zugesteckt oder dürft abends mal nicht in die disco um euch von irgendwelchen, mit krankheiten verseuchten, typen abschleppen zu lassen und sofort twittert ihr irgendwas herzzerreißendes, damit jeder eurer 2455214 trilliarden follower euch eine "oh gott, was ist los, willst du reden? :(" - nachricht schreibt, obwohl es diese leute nicht im geringsten interessiert, wie es euch geht. aber das ist euch egal, denn durch diesen rummel um euch, steigt euer selbstwertgefühl. ihr steht im mittelpunkt und nur das zählt.

eure suche nach aufmerksamkeit kennt mittlerweile keine grenzen mehr. ihr nehmt keinerlei rücksicht auf die, denen es wirklich schlecht geht. anstatt anderen zu helfen, die wirklich am ende sind, denkt ihr euch irgendwelche probleme aus und redet euch ein, dass euer leben schrecklich ist. und alles nur, damit ihr die aufmerksamkeit bekommt. okay, - jeder hat mal einen scheiß tag, jeder hat mal scheiß laune und denkt sich "scheiße, man. ich komm echt nicht klar" - aber ein schlechter tag heißt nicht, dass ihr ein schlechtes leben habt. jeder darf mal einen depri - tweet schreiben und jeder darf sich mal ungeliebt fühlen. nur irgendwann überschreitet ihr die grenze zwischen "ja, geht mir genauso" und "oh mein gott, heul doch nicht rum".

jemand der bilder über selbsthass oder selbstmord auf seinem tumblr bloggt macht das nicht um aufmerksamkeit zu bekommen. derjenige drückt damit nur seine gefühle aus, weil er ja mit niemandem von euch reden kann, weil ihr ja noch damit beschäftigt seid, euch weitere probleme einzureden.

wir denken alle mal an die justin-bieber-hat-gekifft-zeit auf twitter. justin wurde beim kiffen erwischt und sofort sind tausende mädchen ausgerastet, haben sich geritzt und bilder von ihren blutigen armen mit einer mention an justin und einem "hör auf zu kiffen oder ich bringe mich um" text auf twitter gestellt. #cuttingfor.. shutthefuckup. 
- allein dadurch, dass sich jemand ritzt und danach STOLZ auf twitter ein bild postet oder schreibt, dass narben ja so schön sind, schreit ja nur danach, dass er/sie/es aufmerksamkeit sucht. ganz ehrlich: wenn es euch wirklich schlecht gehen würde, würdet ihr das nicht öffentlich im internet mitteilen. mir tun leute leid, die sich wirklich selbst verletzen und wirklich ein problem damit haben. ihr macht diese leute lächerlich - und wofür? für ein bisschen geheucheltes mitleid von irgendwelchen leuten im internet, die ihr im leben niemals sehen werdet.

und nein, ich habe kein problem damit, wenn leute sich ritzen. ich habe keine abneigung gegenüber depressiven menschen. zu mir kann jeder kommen, wenn es ihm nicht gut geht. ich versuche jedem zu helfen, wenn er es möchte. aber ich glaube jeder kann nachvollziehen, dass es einem auf die nerven geht, wenn leute 24/7 um aufmerksamkeit betteln.

*ich spreche mal von "euch", damit sich manche hier auch gleich angesprochen fühlen.